Der Holunderbusch (Sambucus nigra) ist eine Heilpflanze mit zahlreichen Anwendungen, die sich durch die schweisstreibende, blutreinigende, erweichende, entzündungshemmende, harntreibende, krampflösende und pilztötende Wirkung ergeben. Schon Hippokrates pries die Heilkraft des Holunders und bezeichnete ihn als Medizinschrank.
Im alten Volksglauben hausten die guten Geister im Hollerbaum (der häufig neben dem Haus wuchs) und bewahrten Haus und Bewohner vor Schaden. Einen Hollerbusch einfach zu fällen kam nicht in Frage, es bedeutete heraufziehendes Unglück. Musste er gefällt werden, musste man ihn um Verzeihung bitten und einen neuen Platz für die beschützenden Geister finden.
Seine weißen duftenden Blütendolden blühen von Mai bis Juni und ergeben eine leckere Marmelade, Bowle oder Hollerblüten-Pfannkuchen.
Im September und Oktober ergeben seine vitamin-C-haltigen Beeren – als Mus, Saft oder Marmelade – eine wirkungsvolle Prophylaxe gegen beginnende Erkältungen und Grippe. Auch seine Blüten werden als Tee für Schwitzkuren bei Fieber und Erkältungen eingesetzt.
Rezept für Holler-Pfannküchle:
Bereite einen Pfannkuchenteig und pflücke frische Holunder-Blüten (als ganze Dolde).
Öl in Pfanne heiß werden lassen und den Teig als kleine Küchle mit Schöpfkelle hineingeben. Gleich die frischen Dolden (ohne Stengel) auf die schnell festwerdenden Küchle drücken. Wenden.
Achtung: die gewendete Seite mit den Holler-Dolden nicht so lange in der Pfanne lassen!
ca. 20 Holunderblüten-Dolden
3,5 l Wasser
Saft 1/2 Zitrone
etwas Rohrzucker zum Süßen
Wasser kochen und abkühlen lassen; Dolden, Rohrzucker und Zitronensaft in ein größeres Schraubglas geben und mit dem abgekühlten Wasser übergießen, umrühren. Das Glas mit Mull oder Küchentuch (mit Gummiband gehalten) abdecken und die Mischung für 2-3 Tage an einem sonnigen Fensterplatz stehen lassen – dann steigen Perlen auf – der Sekt ist fertig!